Sozial-ökologische Transformation regional denken und vorantreiben

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In einer gemeinsamen Sitzung haben sich die SPD-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen und die Bezirks- und Landesleitungen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften des Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt zu den Herausforderungen eines klimaneutralen Umbaus von Wirtschaft und Gesellschaft ausgetauscht.

Niedersachsen und Bremen stehen, wie ganz Deutschland, vor tiefgreifenden Transformationsprozessen, die Auswirkungen auf die Wirtschaft und Arbeitswelt haben werden. „Für uns ist klar: Dieser Prozess muss fair und inklusiv gestaltet werden – flächendeckend in allen Regionen Niedersachsen und Bremens. Es braucht eine ganzheitliche Transformation von Wirtschaft und Arbeit, die alle mitnimmt.“, erklärt Johann Saathoff, Vorsitzender der SPD-Landesgruppen Niedersachsen und Bremen.

„Wir müssen heute die Weichen für die Arbeit und den Wohlstand von morgen stellen. Die Digitalisierung und die Energiewende werden auch die Arbeitswelt verändern. Damit die Beschäftigten die nötigen Kenntnisse erlernen, muss Deutschland zu einer Weiterbildungsrepublik werden.“, betont Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales.

„Wir werden Weiterbildungszeiten einführen – denn Fortbildung muss so selbstverständlich wie Elternzeit werden. Außerdem soll Kurzarbeit noch mehr als bisher mit Qualifizierung verbunden werden. Das Transfer-Kurzarbeitergeld wollen wir ausweiten und bessere Möglichkeiten schaffen, Menschen in Transfergesellschaften für eine berufliche Neuorientierung zu qualifizieren, wenn ihre bisherigen Arbeitsplätze wegfallen.“, so Heil weiter.

„Um Arbeitsplätze und Know-how zu erhalten, müssen wir neue Wertschöpfung, neue Ideen in den Regionen ansiedeln, wo die Veränderungen stattfinden. Deswegen haben wir die Idee der Transformationsregionen entwickelt und in die Automobilgipfel im Kanzleramt erfolgreich eingebracht. Zusammen mit IG Metall und der Allianz für die Region Braunschweig haben wir in Süd-Ost-Niedersachsen diese Idee aufgegriffen. Wir halten diesen Ansatz der regionalen Transformationscluster für ein Erfolgsmodell und wollen sie auf weitere Industriebereiche und Regionen in Niedersachsen und Bremen übertragen und mit Qualifizierungsclustern ergänzen.“, ergänzt Falko Mohrs, stellvertretender wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

„Norddeutschland hat die große Chance, zu einer international beachteten Modellregion der sozial-ökologischen Transformation zu werden. Nur durch die innovative Industrie, die Produkte und Dienstleistungen und die erneuerbaren Energien des Nordens wird die Transformation gelingen. Gleichzeitig werden damit die Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen. Die zukünftige Entwicklung hängt entscheidend von den Investitionen ab, die sowohl Unternehmen als auch der Staat in der Gegenwart etwa in klimafreundliche Anlagen oder die Energiewendeinfrastruktur tätigen. Aufgrund der niedrigen Zinsen kann das dafür notwendige Kapital durch landeseigene Investitions- und Transformationsfonds transparent und zu besten Konditionen mobilisiert werden. Grundlage müssen dabei allerdings Kriterien wie gute Arbeit, Tarifbindung und Mitbestimmung sein. Denn die Transformation gelingt nur mit den Beschäftigten.“, unterstreicht Dr. Mehrdad Payandeh, Vorsitzender des DGB-Bezirks Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt.