Aus für Senvion in Bremerhaven – Windbranche in Deutschland angeschlagen

Die SPD-Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff und Uwe Schmidt äußern sich besorgt über die Zerschlagung von Senvion und die Situation der Windkraft in Deutschland insgesamt.

„Das Aus der Turbinenfertigung bei Senvion in Bremerhaven ist tragisch für die Kolleginnen und Kollegen. Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen und um nicht auch den letzten Nagel in den Sarg der Offshore-Windenergie „Made in Germany“ zu schlagen, muss der Deckel beim Ausbau der Windenergie endlich abgeschafft werden“, fordert der Bremerhavener Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt. „Wir hoffen, dass es gelingt, möglichst viele Beschäftigte von Senvion für andere Aufgaben zu qualifizieren und ihnen so eine Perspektive zu bieten. Das gilt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bremerhaven genauso wie für die Kolleginnen und Kollegen an den anderen Standorten“, ergänzt Johann Saathoff, Vorsitzender der SPD-Landesgruppen Niedersachsen/Bremen.

„Senvion ist nur ein Beispiel für die derzeitige Situation. In anderen Betrieben herrscht bereits Kurzarbeit. Es ist nicht von der Hand zu weisen: Die Windbranche in Deutschland ist angeschlagen. Der Ausbau der Windkraft an Land ist dermaßen ins Stocken geraten, dass wir kurzfristig entscheidende Maßnahmen für die Windkraft auf den Weg bringen müssen. Bei der Windkraft auf See laufen wir ebenfalls in eine Ausbaulücke, wenn wir nicht bald Projekte ausschreiben“, betont Schmidt.

„Am 5. September findet in Berlin der Windgipfel statt, den die SPD im Juni gefordert hat. Von diesem Gipfel muss ein Signal ausgehen. Alle Beteiligten müssen sich zu einem beschleunigten Ausbau der Windkraft an Land bekennen und ihren Beitrag zur Erreichung des im Koalitionsvertrag festgelegten Ziels von 65 Prozent Erneuerbare Energien in 2030 leisten. Dafür müssen die Länder die notwendigen Flächen ausweisen. Umweltverbände dürfen nicht länger systematisch gegen Genehmigungen klagen. Der Bund muss Maßnahmen beschließen, die die Akzeptanz der Windkraft vor Ort fördern und entsprechende Ausbaupfade festlegen. Die Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit, damit die Beschäftigten eine Perspektive bekommen. Wir haben schon tausende Arbeitsplätze in der Solar-Industrie verloren, das darf in der Windindustrie nicht nochmal passieren“, so Saathoff, der auch energiepolitischer Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion ist.

„Für die SPD gehören echte Fortschritte beim Klimaschutz zu den entscheidenden Themen bei der Halbzeitbilanz der Großen Koalition im Herbst“, so Saathoff und Schmidt abschließend.