„In Anbetracht des Fachkräftemangels kann es sich Deutschland nicht leisten, acht Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt zu lassen, während fast jeder siebte ausbildungsinteressierte Jugendliche keinen Ausbildungsplatz findet. Den geographisch bedingten Passungsproblemen muss entschieden entgegengewirkt werden.
Den zusätzlichen 3.000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen, die Bildungsministerin Wanka vergangene Woche überschwänglich lobte, stehen rund 80.000 Ausbildungsbewerber ohne Stelle gegenüber. Es besteht also kein Grund zur übermäßigen Freude. Ausbildungssuchende Jugendliche und offene Ausbildungsstellen: Dieses Paradox muss gelöst werden, wenn Deutschland sein Fachkräfteproblem in den Griff bekommen möchte. Die Ausbildung in kleinen Betrieben muss beispielsweise durch bessere Unterstützung in Form der assistierten Ausbildung populärer gemacht werden. Die großen Unternehmen müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verstärkt nachkommen und ihre Ausbildungsquoten deutlich steigern. Eine neue Bundesregierung muss sich dieser Herausforderung stellen.“