Masterplan Medizinstudium – Landarztquote ist abzulehnen

Die SPD-Bundestagsfraktion lehnt die sogenannte Landarztquote für einen bevorzugten Zugang zum Medizinstudium ab und unterstützt damit die Einschätzung der Medizinstudierenden und zahlreicher anderer Verbände, wonach es vielmehr innovativer Konzepte zur Neugestaltung der medizinischen Versorgung auf dem Lande bedarf.

Dr. Daniela De Ridder

„Unser Medizinstudium braucht eine gründlichere Reform und innovative Konzepte. Die Attraktivität des Arzt-Berufes erhöht sich nämlich dann, wenn Landärzte entlastet werden und gleichzeitig die Patientenversorgung zufriedenstellend intensiviert werden kann, wie zahlreiche Modellversuche und Pilotprojekte beweisen.

Mit einer Landarztquote sollen Mediziner für die Arbeit im ländlichen Raum für mindestens fünf Jahre gewonnen werden. Verbunden mit einer Verpflichtungserklärung sind die Bevorzugung bei der Studienplatzvergabe, ein Stipendium und eine Anschubfinanzierung für die Praxis. Viele Studierende kritisieren zu Recht, dass so junge Studierende nicht die Chance erhalten, die Vielfältigkeit medizinischer Fachgebiete zu entdecken und auszuwählen.

Die Landarztquote wurde bereits in den Eckpunkten des Versorgungsstrukturgesetzes aus dem Jahr 2011 diskutiert. Sie bietet aber nach wie vor keinen ernstzunehmenden Lösungsansatz, sondern ist vielmehr ein bürokratisches und verfassungsrechtlich bedenkliches Modell ist, das nur in Einzelfällen zum Erfolg führt.“