Glyphosat: SPD will Ausstieg aus der Nutzung vorantreiben

MdB Priesmeier: Stufenweise Reduzierung für Landwirtschaft / Suche nach Alternativen „Die SPD-Bundestagsfraktion spricht sich dafür aus, das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Mittel Glyphosat aus Vorsorgegründen umgehend aus dem freien Verkauf für die Privatanwendung zu nehmen. Der Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft muss zudem stufenweise bis zu einem völligen Ausstieg reduziert werden“, erklärte der hiesige SPD-Bundestagsabgeordnete und Agrar-Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Wilhelm Priesmeier, nach der Expertenanhörung im Deutschen Bundestag.

Wilhelm Priesmeier, MdB

„Der Schutz der Gesundheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern und die nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft stehen für die SPD-Bundestagsfraktion an erster Stelle. Wir wollen deshalb einen Ausstiegsplan für die Anwendung von Glyphosat in der Landwirtschaft. Das Herbizid ist von der Internationalen Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft worden. Zahlreiche Wissenschaftler, Umwelt- und Verbraucherverbände und Ärzte warnen vor den gesundheitlichen und ökologischen Folgen eines übermäßigen Einsatzes. Aus Vorsorgegründen sollte der Verkauf für die Anwendung auf öffentlichen Grünanlagen, Spielplätzen oder in privaten Gärten deshalb umgehend verboten werden, denn hier ist die Gefahr der Fehlanwendung und Überdosierung besonders groß“, erklärt Priesmeier.

„Um auch der deutschen Landwirtschaft den langfristig dringend notwendigen Ausstieg aus der Anwendung von Glyphosat zu erleichtern, setzen wir uns für eine gezielte und unabhängige Erforschung von sicheren Alternativen ein“, führt Agrarsprecher Priesmeier aus.

„Die endgültige Bewertung und Zulassungsverlängerung von Glyphosat durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit steht noch aus. Angesichts der internationalen wissenschaftlichen Debatte, den klaren Warnungen zahlreicher Experten und dem Votum der Internationalen Krebsforschungsagentur ist jedoch klar, dass es sich nicht um ein unbedenkliches Pflanzenschutzmittel handelt. Aus unserer Sicht muss deshalb das Vorsorgeprinzip gelten und ein vollständiger Ausstieg aus der Anwendung das Ziel sein. Zudem sollten die Mechanismen für die Risikobewertung und die Voraussetzungen für die Einbeziehung von Studien in diesen Prozess kritisch überprüft werden“, fordert Wilhelm Priesmeier abschließend.