
Ob Straßenlärm, Bahnlärm oder Fluglärm. Mehr als zwei Drittel der Menschen in Deutschland fühlen sich durch Lärm belästigt und sie reagieren darauf mit Konzentrationsmangel oder eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Um auf die Ursachen von Lärm und seine Wirkungen aufmerksam zu machen, gibt es einen Internationalen Tag gegen Lärm, mit dem Ziel die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern. Er wird am Mittwoch, den 29. April 2015 mit vielfältigen Aktionen in vielen Städten begangen. Der Fokus ist in diesem Jahr speziell darauf gerichtet, Kinder und Jugendliche vor Schäden durch Lärm zu schützen.
Lärmvermeidung ist aus Sicht von Susanne Mittag machbar. Die Parlamentarierin verweist beispielsweise auf Möglichkeiten, Rollgeräusche durch Schwellen oder aufgelockerte Gleisbette zu reduzieren. Schienen könnten abgeschirmt und gedämmt, Bremsen ebenfalls geräuscharm konstruiert werden. Ein großer Teil des Bahnlärms – ist Susanne Mittag überzeugt – resultiert aus dem schlechten Zustand von Fahrzeugen und Fahrwegen. Hier müsse im Rahmen des Lärmsanierungsprogramms rasch modernisiert und dann kontinuierlich überprüft werden, um lärmverursachende Mängel festzustellen.
Die Sensibilisierung für den Lärm und seine Gefährdung ist nach Meinung von Susanne Mittag auch den Bürgerinitiativen und Anwohnergruppen zu verdanken. „Sie machen Druck, sie fordern Lärmschutz ein und tragen entscheidend dazu bei, dass sich bei den Verantwortlichen von Bahn und Straßen das Bewusstsein ändert." Sie verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Bemühungen der Stadt Delmenhorst, in einem Lärmforum mit einem Lärmaktionsplan nach Lösungen gegen die Lärmbelästigung zu suchen.
Als positiv werte die Bundestagsabgeordnete die Tatsache, dass die Mittel für Lärmschutz vom Bund stark angehoben worden seien. Auch die Umrüstung der Waggons auf leisere Räder werde finanziell unterstützt. „Das geht auf jeden Fall in die richtige Richtung“, sagte sie. Bis zum Jahr 2020 soll der Schienenverkehrslärm halbiert werden.