
Lotze erläutert: "Die Auswirkungen auf Mensch und Natur sind wissenschaftlich nicht hinreichend geklärt. Deshalb haben wir als SPD dieses Thema explizit in den Koalitionsvertrag hineingeschrieben, und damit eine Kernforderung unseres Wahlprogramms umgesetzt. Mit dem Koalitionsvertrag wird – wenn er in Kraft tritt – faktisch ein Moratorium beschlossen. Diese „Moratoriumslösung“ stellt klar, dass derzeit entsprechende Vorhaben bei der unkonventionellen Förderung nicht genehmigungsfähig sind, da das hohe Gut Grundwasser betroffen ist.“
Jede Gefahr durch das Fracking-Fluid muss ausgeschlossen sein. Deswegen wird mit der Nennung des „Besorgnisgrundsatzes“ aus dem Wasserhaushaltsgesetz indirekt darauf hingewiesen, dass keine auch noch so geringe Wahrscheinlichkeit einer Gewässerverschmutzung durch das Vorhaben bestehen darf. Dies ist ein hoher Schutzwall. Die gegenwärtige Technologie ist nicht in der Lage, dieses Risiko auszuschließen.
„Dieser Ansatz trägt den Bedenken des Kreises Lüchow-Dannenberg Rechnung. Während des Moratoriums sollen nicht nur die Risiken wissenschaftlich bewertet werden. Es wird auch einen breiten und transparenten Dialog mit allen Beteiligten geben, an dem sich auch die Bürgerinitiativen aktiv beteiligen können. Angesichts der enormen Auswirkungen des Frackings, die sich in anderen Staaten zeigen, wird auch der Dialog über den Sinn einer entsprechenden Technologie in Deutschland eröffnet. Noch ist offen, ob am Ende des Dialogs das endgültige Verbot der unkonventionellen Erdgasförderung steht oder ob Fracking ohne gefährliche Chemikalien möglich sein wird.“
Fraglich ist zudem, ob die Technologie insgesamt umweltverträglich und wirtschaftlich ist und in einem dichtbesiedelten Land wie Deutschland eingesetzt werden kann. „Damit während des Dialogs keine endgültigen Fakten geschaffen werden, ist es wichtig, dass es zuerst zu einem Moratorium kommt und keine kommerziellen Fracking-Projekte genehmigt werden.“