
Die Bundesregierung gibt in ihrer Antwort keine Erklärung dazu ab, wie sie ein Aussamen des Jakobskreuzkrauts auf Bundesflächen und damit ein Übergreifen auf benachbarte Grundstücke verhindern will. Stattdessen erteilt sie Nutztierhaltern lapidar den Ratschlag, ihre Tiere nicht auf Weiden grasen zu lassen, auf denen zu viel von dem giftigen Kraut wächst. „Entweder hat die Regierung das Problem nicht erkannt, oder sie will es schlichtweg ignorieren", so Gronebergs Fazit.
Die Abgeordnete erinnerte daran, dass vergangenes Jahr die Stadt Cloppenburg auf eigene Kosten Bundesflächen mähen lassen musste, um zu verhindern, dass sich die giftige Pflanze auf benachbarten Wiesen und Feldern ausbreitet. „Nun rechtfertigt die Bundesregierung ihre Untätigkeit damit, dass sie über die Situation vor Ort nicht informiert worden sei", stellt Groneberg fest. Diese Antwort ist inakzeptabel.
Groneberg sieht zuerst Ilse Aigner in der Pflicht, – in ihrer Funktion als Bundeslandwirtschaftsministerin, aber auch in ihrer Funktion als Bundesverbraucherministerin. Es gibt Untersuchungen, in denen Alkaloide, die im Jakobskreuzkraut enthaltenen krebserregenden Giftstoffe, in Fleisch, Honig und Milch nachgewiesen wurden. Jüngst wurden hohe Dosen davon auch in mehreren Kräutertees gefunden.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium selbst weist in seiner Antwort auf die Gefahren des „seit Jahren intensiven Auftretens des Jakobskreuzkrauts" hin. „Umso unverständlicher ist es, dass die Ministerin ihrer Verantwortung nicht nachkommt."