Weltnichtrauchertag 2013: Reimann fordert Tabakwerbeverbot

Anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31.05.2013 erklärt Dr. Carola Reimann, Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit des Deutschen Bundestages: "Die Bilanz der Bundesregierung bei der Tabakprävention ist vernichtend. Die Aussagen des Gesundheitsministers und der Verbraucherschutzministerin zum Schutz vor den Gefahren des Rauchens sind nicht mehr als Lippenbekenntnisse. Statt klarer Worte und Taten in Sachen Tabakwerbeverbot und EU-Tabakproduktrichtlinie wird geprüft, vertröstet, blockiert!"

Mit Hinblick auf das diesjährige Motto des Weltnichtrauchertages "Lass Dich nicht anmachen!
Weg mit der Tabakwerbung!" verweist die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses auf
das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums, das von Deutschland
bereits vor zehn Jahren unterzeichnet wurde und das zur Einführung eines
konsequenten Tabakwerbeverbotes verpflichtet. "Bislang ist Deutschland dieser
Verpflichtung nicht nachgekommen. Noch immer kann in Deutschland für ein Produkt
geworben werden, dessen Konsum das größte einzelne Gesundheitsrisiko und die
führende Ursache frühzeitiger Sterblichkeit darstellt. Hier werden die Interessen
der Tabakindustrie vor den Verbraucher- und Gesundheitsschutz gestellt", so Reimann.

Verärgert ist Reimann auch über die zögerliche Haltung der Bundesregierung zum
bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Entwurf zur Überarbeitung der
EU-Tabakproduktrichtlinie. Er sieht unter anderem die Einführung bildgestützter
Warnhinweise, die Standardisierung der Packungsgrößen und ein Verbot von
charakteristischen Aromen in Tabakerzeugnissen vor. Reimann: "Auch hier fehlt ein
klares Bekenntnis und ein erkennbarer Einsatz der Bundesregierung. Wir brauchen aber
endlich ein entschiedenes Vorgehen gegen die geschickten Marketingstrategien der
Tabakkonzerne, die gezielt junge Menschen ansprechen. Der Vorschlag der
EU-Kommission ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt kann die
Bundesregierung beweisen, ob sie den Gesundheits- und Verbraucherschutz ernst nimmt
oder, wie in der Vergangenheit, dem Druck der Tabaklobby nachgibt."