STUDIENGEBÜHREN: DIE LETZTEN IDEOLOGEN SITZEN IN NIEDERSACHSEN

Am Donnerstag haben CDU und FDP im Deutschen Bundestag gegen die Abschaffung der Studiengebühren und die Anhebung der Freibetragsgrenzen des BAföG gestimmt. Auf Antrag der SPD-Fraktion diskutierten die Abgeordneten in Berlin über Bildungsgerechtigkeit.In der Debatte wurden die Unterschiede zwischen den Lagern schwarz-gelb und rot-grün deutlich. Während Bildungsministerin Schavan (CDU) für Studiengebühren wirbt, fordert die SPD den Ausstieg aus den Studiengebühren.

„Studiengebühren sind sozial ungerecht“, so Lars Klingbeil, der in seiner Rede ein leidenschaftliches Plädoyer für die Abschaffung der Studiengebühren hielt. „In Niedersachsen sitzen die letzten Ideologen, was Studiengebühren angeht“, erklärte der Bundestagsabgeordnete aus dem Heidekreis.

„Auf Länderebene isoliert sich McAllister völlig“, erklärt Lars Klingbeil. „Selbst der bayrische Ministerpräsident hat angekündigt die Studiengebühren abzuschaffen. Nur McAllister ist ohne Einsicht.“

Die Vorsitzende der Landesgruppen Niedersachsen/Bremen Gabriele Lösekrug-Möller weist darauf hin, dass Niedersachsen bei der Studieranfängerquote Schlusslicht ist. Nehmen bundesweit mittlerweile mehr als 42 Prozent eines Jahrgangs ein Studium auf, sind es in Niedersachsen nur etwas mehr als 30 Prozent. Von 2003 bis 2011 hat Niedersachsen 273.521 Studierenden im Saldo mehr an andere Bundesländern abgegeben als Studierende zuwanderten. „Auch 2011 hat McAllister diesen Negativtrend mit einem Wanderungssaldo von 33.765 Studierende nicht gestoppt“, erklärt Lösekrug-Möller. Zahlen für das Jahr 2012 liegen noch nicht vor.

„Wir brauchen Studierende aus allen Schichten. Es kann nicht sein, dass von 100 Kindern, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, 77 studieren. Aber von 100 Kindern, deren Eltern einen Hauptschulabschluss haben, nur 13 studieren.“ Dabei beruft sich Lösekrug-Möller auf Zahlen aus dem Nationalen Bildungsbericht.