Beckmeyer: Schwarz-Gelb verpasst beim Offshore-Ausbau den Anschluss

Zum gestrigen Energiegipfel im Kanzleramt und der heutigen Plenardebatte zum Ausbau der Offshore-Hafeninfrastruktur erklärt der Maritime Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer: „Die Bundesregierung hat beim Offshore-Ausbau den Anschluss verpasst.“ Der gestrige Gipfel im Kanzleramt ändere nichts daran, dass die Energiewende zu schleppend vorangehe, sagte der Maritime Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer.

Uwe Beckmeyer, MdB

Das Wachstumspotenzial der Offshore-Windenergie werde sich nur dann in Umsätzen und neuen Arbeitsplätzen auszahlen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Nicht nur die Netzanbindung der Windparks auf See müsse endlich vorankommen; auch die Hafen-standorte in Deutschland seien bislang nicht genügend für Offshore-Projekte gerüstet. Das drohe die Entwicklung der gesamten Branche zu behindern. „Hier muss die Bundesregierung Unterstützung organisieren.“

Aufgrund der geringen Erfahrungen mit der neuen Technologie zögerten viele Banken, den Bau von Windparks auf See zu finanzieren. „Schwarz-Gelb muss deshalb dafür sorgen, dass das KfW-Sonderprogramm `Offshore-Windenergie´ auch für Hafen- und Schiffskapazitäten geöffnet wird“, so Beckmeyer. Die Mittel müssten bis zu einer Höhe von mindestens 10 % vorrangig für Kreditvergaben in diesem Bereich verwendet werden und sollten um günstige Kreditmittel der Europäischen Investitionsbank ergänzt werden können.

Zudem müssten große Offshore-Anlagenteile wie Turmsegmente oder Rotorblätter über die Verkehrswege schnell und problemlos an die Küste transportiert werden können, sagte der SPD-Politiker. Wenn es gelingt, einen Großteil der Arbeiten bereits an Land durchzuführen, könne das die Bauzeit „offshore“ verkürzen und Kosten senken – was Investitionsentscheidungen positiv beeinflussen dürfte.

„Nur weil Schwarz-Gelb die Energiewende erst jetzt für sich entdeckt hat, können wir nicht wieder bei Null anfangen.“ Die Vorschläge liegen längst auf dem Tisch, betonte Beckmeyer. „Deutschland kann es sich nicht leisten, beim Offshore-Ausbau abgehängt zu werden.“