
„Klarer Kurs für mehr Sicherheit in der Kreuzfahrtschifffahrt.“ Nach der Havarie der „Costa Concordia“ gehören die Sicherheitsstandards und Abläufe an Bord von Luxuslinern auf den Prüfstand, betonte der Maritime Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, am Mittwoch in Berlin. Nachdem die SPD im Parlament dazu einen Forderungskatalog vorgelegt habe, erkenne nun endlich auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer den Handlungsbedarf.
Das offenkundig miserable Notfall-Management auf der havarierten „Costa Concordia“ habe zahlreiche Menschenleben gekostet. Diese Tragödie rücke die Sicherheitsvorschriften und das Krisenmanagement der Besatzungen in den Blick. Der Kapitän eines Schiffes müsse in der Lage sein, Gefahrensituationen zu erkennen und im Notfall rasch zu reagieren und für eine zügige Evakuierung des Schiffes zu sorgen, betonte Beckmeyer. „Das ist eine Frage von Kompetenz und Training.“
Die Bundesregierung sei gefordert, gemeinsam mit den Sozialpartnern Handlungsempfehlungen für die Reedereien zu formulieren; bei der Personalauswahl müssten höchste Qualitätsmaßstäbe gelten. Notwendig seien auch regelmäßige Prüfungen und Schulungen der Kapitäne und eine bessere Selbstkontrolle der Reedereien mit Blick auf die Schiffssicherheit.
Der Kreuzfahrtmarkt gehöre zu den am stärksten wachsenden Segmenten der Tourismuswirtschaft. Die Branche zeichne sich durch hohen Wettbewerbsdruck aus. „Die Konkurrenz darf aber nicht zu Lasten der Sicherheit gehen.“
Angesichts immer größerer Schiffe mit immer mehr Passagieren sei zudem eine realitätsnahe Evakuierungsplanung wichtig. „Wir als SPD fordern klare Standards für den Einsatz von Simulationsprogrammen im Bereich der Kreuzfahrtschifffahrt.“ Mit Hilfe dieser Programme sei es möglich, Schwachstellen bei Neubauten zu identifizieren und die Dauer einer Evakuierung der Kreuzfahrtschiffe zu berechnen, so Beckmeyer. „An der Sicherheit darf nicht gespart werden.“