
Das sei nicht nur für den Tierschutz eine Niederlage, sondern widerspricht auch den Wünschen der Mehrheit der Verbrauchenden, so die Bundestagsabgeordnete weiter. Fast 90 Prozent der Befragten einer Studie, die Aigners Ministerium selbst erarbeitet hat, hätten angegeben, dass sie die Haltungsform in Großkäfigen ablehnen. Es sei auch eine Ohrfeige für das von Herrn Lindemann (CDU) geführte Landwirtschaftsministerium Niedersachsens, das Frau Aigner nun mit ihrer ablehnenden Haltung brüskiert.
„Frau Aigner erkennt die Zeichen der Zeit nicht. Für die SPD ist es schon immer klar gewesen. Die niedersächsische CDU hat es mittlerweile begriffen. Nur Frau Aigner will es nicht verstehen: Käfighaltung für
Legehennen ist inakzeptabel“, sagt Kirsten Lühmann. „Letztendlich haben aber auch wir Verbrauchenden einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Produktion : Damit schon bald keine Eier aus Käfighaltung mehr im
Supermarkt mehr zu finden sind, sollten wir beim Einkauf kritisch sein: Durch den Kauf von Eier aus Boden-, Freiland –oder Ökohaltung sorgen wir für eine zügige Abschaffung der Käfighaltung. Hier müssen wir als Verbrauchende der offenbar zu ängstlichen Ministerin Dampf machen, damit sie endlich wirklich unsere Interessen vertritt und nicht die der Agraindustrie!“
In Kleingruppenhaltung teilen sich 20 bis 60 Hühner einen Käfig, wobei jede Henne mindestens 800 Quadratzentimeter Fläche (etwas mehr als ein DIN A-4 Blatt) haben soll.
Anlässlich der Beratung im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Mittwoch hat Bundesministerin Aigner bekannt gegeben, dass die Bundesregierung das vom Bundesrat beschlossene Ende der Kleingruppenhaltung für Legehennen ab 2023 nicht in Kraft setzen wird.