Beckmeyer: Sicherheitslücken bei Offshore-Windparks schließen

Zu der Diskussion um eine eigene Rettungsleitstelle für Windparks erklärt der Maritime Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion Uwe Beckmeyer: Die Diskussion um mehr Sicherheit beim Bau und Betrieb von Offshore-Windparks ist überfällig. Nach dem jüngsten Absturz einer Arbeitsplattform am Offshore-Windpark "BARD I", bei dem ein Arbeiter verletzt wurde, ist der Handlungsbedarf erneut auf dramatische Weise deutlich geworden.

Uwe Beckmeyer, MdB

Die Sicherheit beim Bau von Windkraftanlagen im Hochseebereich muss verstärkt werden, um solche Arbeitsunfälle zu vermeiden.

Die jetzt diskutierte eigene Rettungsleitstelle für Windparks vor der deutschen Nordseeküste soll von der Industrie finanziert werden. Richtig ist, dass die Windenergieunternehmen dafür verantwortlich sind, ausreichende Schutz- und Sicherheitskonzepte zu entwickeln. Die Bundesregierung darf hier nicht auf Tauchstation gehen. Sie muss gemeinsam mit den Ländern und den Unfallversicherungsträgern dafür Sorge tragen, dass es klare Standards für Notfallvorsorge und Arbeitsschutz gibt und eine bundeseinheitliche Regelung zur Berufsanerkennung. Entscheidend wird es zudem sein, wie die geplante Rettungsleitstelle in das bestehende "Sicherheitskonzept Deutsche Küste" eingepasst werden kann.

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert seit langem, die Sicherheitsrisiken beim Bau und Betrieb von Offshore-Windparks stärker in den Blick zu nehmen. In den kommenden Jahren sollen in Hochsee-Windparks in Nord- und Ostsee rund 75 Milliarden Euro investiert werden. Die Branche erwartet rund 10.000 neue Arbeitsplätze in Deutschland, rund 600 bis 1.000 Menschen werden künftig auf den Windpark-Anlagen beschäftigt sein. Dadurch steigt das Unfallrisiko. Hier darf es keine Sicherheitslücke geben.